Foto Copyright: Martyna Bec 2009
Wir waren alle ganz aufgeregt. Alles war vorbereitet – die Rezeptblätter kopiert, Lebensmittel und Getränke eingekauft, Musik und Dekoration vorbereit und der Beamer für Martins Vortrag getestet und eingerichtet. Um 16.00 Uhr kamen wir Vorort an. Lucia und Zehila hatten bereits begonnen die neapolitanische Pasta e Fagioli zu kochen. Wir anderen versuchten uns von unserer Nervosität abzulenken, in dem wir uns an die Arbeit machten.
Immerhin die Vorbereitungsgruppe (VG Kochteam) hatte sich in dieser Konstellation erst zum 3. Mal getroffen. Aber unsere Zeitplanung ging auf. Wir waren um 18.30 Uhr mit den Vorbereitungen fertig. Und die ersten Gäste trafen ein.
Da alle jetzt Hunger hatten, gab es den ersten Gang: Pasta e Fagiole alla Napoli (Nudeln mit Bohnen). Das ist ein bodenständiges neapolitanisches Gericht, das zunächst einmal ungewöhnlich auf uns wirkte. Die Bohnensuppe, bestehend aus weißen Bohnen und Gemüse, war mit einer scharfen Paprikapaste, aus eigener Herstellung, gewürzt. In der Suppe wurden nun die Hörnchennudeln gekocht und schnell war die Suppe fast ganz verschwunden, von den Nudeln aufgesogen. Es sah aus als seien nur trockene Nudeln ohne Soße auf dem Teller, aber nach zwei drei Löffeln scharf schmeckenden Bissen, entfaltete sich ein interessantes Aroma. Mmmh, das schmeckte ganz ausgezeichnet! Alle füllten ihre Teller ein zweites Mal mit einer langen Kelle aus dem großen Topf. Zum Glück gibt es in der Küche in der Freizeitstätte Falckensteinstrasse diese riesigen Töpfe.
Foto Copyright: Martyna Bec 2009
Es folgte ein kleiner Vortrag über die Geschichte der deutschen und der italienischen National Küche und die Küche als Lebensraum im Wandel der Zeiten. Wobei Martin aufzeigte, dass es die so genannten nationalen Küchen eigentlich nie gab. Sie sich vielmehr aus der Summe der regionalen Küchen & Gerichte zusammengesetzt. Wobei es allerdings in Deutschland nach der napoleonischen Besatzungszeit die Bestrebung gab eine eigene nationale Küche zu definieren.
Als Nächstes skizzierte er für uns die Frankfurter Küche und die Entstehung der modernen funktionalen Küche. Besonders unterhaltsam waren seine Ausführungen über Küchengeräte wie Kochmaschine, Kartoffelstampfer und Pastamaschine mit denen der Vortrag endete.
Jetzt kam Edmund zum Zuge. Wir rollten auf einem Geschirrwagen vorbereitet Herdplatte, Pfanne, Schüsseln und Zutaten in den Raum. Edmund machte original Berliner Eierkuchen alla Edmund. Die Gruppe der türkischen Mütter verfolgte interessiert wie er Milch und Eier mischte und dann das Mehl mit dem Schneebesen einrührte. Dass der Mann viel Übung hat, bewies der absolut klumpenfreie Pfannkuchenteig. Nach den ersten beiden Pfannkuchenladungen, wollten die Frauen und das Mädchen selbst einmal ausprobieren wie leicht das ging. Sie hatten noch nie Pfannkuchen gemacht oder gegessen.
Foto Copyright: Martyna Bec 2009
Es war ein vergnüglicher Abend geworden. Während die Einen immer weiteren Pfannkuchennachschub produzierten, wurden an allen Tischen angeregte Unterhaltungen geführt. Nur unsere drei zehnjährigen Jungen, waren schweigend in ihre Gameboys vertieft, aber ein Pfannkuchen mit Kompott und noch einer im Apfelring gebacken ging immer.
Der Probelauf der Reihe Zwetschgenmus & Nilchicken war erfolgreich über die Bühne gegangen. Wir waren ganz zufrieden und glücklich, weil es so schön geklappt hatte, so dass uns das Aufräumen zu später Stunde ganz leicht von der Hand ging.
Donnerstag, 28. Januar 2010
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